Ehrengoldmedaille für Ulrich Weß-Wesner und Wolfgang Pelz

Heute fand beim Detmolder Karate Verein „Kampfkunst Dojo Detmold“ eine ganz besonderen Ehrung von zwei Detmolder Spitzensportlern statt. Die Feierlichkeiten fanden beim Training in der großen Sporthalle der Heinrich-Drake-Realschule, Detmold. Beide Sportler wussten nichts von Ihrem Glück.

Unser Trainer und Vorstandsvorsitzender Herr Ulrich Weß-Wesner wurde anlässlich seines 60. Geburtstags vom Landesverband NRW (KDNW) und vom Bundesverband des Deutschen Karate Verbandes (DKV) mit der höchsten Auszeichnung bedacht. Ihm wurden jeweils die Ehrengoldmedallien verliehen. Dies ist bisher einmalig in der Bundesrepublik. Herr Weß-Wesner ist Träger des 6. Dan (6. Schwarzer Gürtel) und einer der höchst qualifizierten Karatekas und national und international sehr bekannt.

Im Jahr 1973 war Herr Weß-Wesner Mitbegründer des Karate Dojos Detmold, das unter seinem Vorsitz in den 80iger Jahren zu Deutschlands mitgliedsstärkstem in NRW gehörte. Auch die Karateabteilung des TV 1860 und das Kampfkunst Dojo Detmold wurden von ihm maßgeblich begleitet.

Von 1978 bis 1990 war er Mitglied im Landeskader NRW. In dieser Zeit hat er aktiv an vielen Vergleichskämpfen teilgenommen. Unter anderem gegen alle Bundesländer, Ungarn, Frankreich, England und Japan.

In diesem Zeitraum konnte er viele persönliche Erfolge verbuchen. Vordere Platzierungen und Gewinne verschiedener Turniere und Meisterschaften wie Deutschlandpokal, Landesmeisterschaft, Bezirks und Kreismeisterschaften sowie unterschiedlich große und kleinere Pokalturniere.

Neben den persönlichen Erfolgen zeigte Herr Weß-Wesner schon früh die Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung. So ist er seit vielen Jahren eine wertvolle Stütze des Deutschen Karate Verbandes als Referent im Ausbildungswesen.

Die heute modernen Begriffe wie „Kinder mit Migrationshintergrund“ und „Frauenquote“ hat er seit mehr als 40 Jahren ganz selbstverständlich erkannt, entsprechend berücksichtigt und umgesetzt. Für ihn hat nie die Hautfarbe, Herkunft oder das Geschlecht eine Rolle gespielt, sondern immer nur der Mensch. Das sportliche Karate, die damit verbundene Disziplin und vor allen Dingen das Bewahren der im Karate verankerten Tradition von Gelassenheit, Bescheidenheit und Rücksichtnahme gegenüber Schwächeren sind ihm sehr wichtig.


So hat er z.B. im Laufe der Jahre viele Frauen vom „kleinen Mädchen Anfängerlehrgang“ oder in dem von ihm entwickelten „ Mutter/Kind Anfängerlehrgang“ vom 9. Kyu (weisser Gürtel) bis zum Schwarzgurt (Meistergrad, schwarzer Gürtel) geleitet. Etliche sind heute noch bei uns im Dojo (Verein) sehr aktiv.

Viele spätere nationale und international bekannte Spitzensportler sind durch seine Hände gegangen und wurden zum Erfolg geführt. Aber auch die Bescheidenen, die, die nicht im Rampenlicht stehen, sind ihm immer wichtig. Irgendeine Zahl von 2000 – 3000 Kinder sind in den vielen Jahren durch seine Ausbildung gegangen und lernten, Bescheidenheit, Gewaltverzicht, Freundschaft und die inneren Werte eines Menschen kennen und schätzen.

Derzeit trainiert er uns Mitglieder in Detmold viermal pro Woche. Desweiteren schult er noch in Rinteln, Bielefeld, Halle, Bünde oder unterrichtet auf Lehrgängen in NRW. An den Wochenenden steht oft die Verbandsarbeit auf Landes- und Bundesebene an, es ist wirklich unwahrscheinlich, was dieser Mensch unter sozialer Verplichtung versteht und sich für die Allgemeinheit einbringt.

Zum Karateverein Saint Omer unterhält und pflegt er seit langen Jahren freundschaftliche Beziehungen. Jedes Jahr lädt man sich abwechselnd ein und verbringt ein sportliches und gemütliches Wochenende zusammen. Aktuell fahren wir jetzt im Oktober wieder nach Frankreich.

Hauptberuflich arbeitet er als Ausbilder im SOS – Kinderdorf und unterrichtet benachteiligte Jugendliche und führt sie zu einem beruflichen Abschluß. Er ist Mitglied im Prüfungsausschuß unserer IHK.

Für die Zeremonie ist es uns gelungen den Urvater des Karate in Lippe ausfindig zu machen. Er war der Gründer des Detmolder Karatevereins in 1972, Herrn Wolfgang Pelz aus Detmold Heiligenkirchen. Herr Pelz (seine Ehrenbezeichnung ist Sensei Wolfgang) begann 1968 mit dem Karatesport in Dörentrup-Spork bei der Gasttätte „Blattgerste“ auf dem Saal. Er war Mitbegründer des Karate Dojo Lemgo und 1972 in Detmold. Auch Herr Pelz konnte viele persönliche Erfolge verbuchen. Er war 1976 Deutscher Meister, wurde mit dem Team Landesmeister NRW und war Mitglied der Nationalmannschaft. Auch er übernahm früh Verantwortung im deutschen Karate als Sportdirektor NRW für den Leistungssport.

Beide Sportler sind seid langen Jahren auch persönlich gut befreundet und so entstand die Idee, für jeden eine Ehrenmedaillie zu beantragen. Dies wurde vom KDNW befürwortet und der Vizepräsident und guter Freund von Sensei Wolfgang Sensei Stefan Krause übernahm gern die Aufgabe diesen zu ehren.

In der heutigen Zeit ist es aber doch sehr bemerkenswert, zwei so sportliche Urgesteine und ehemalige Hochleistungssportler noch in unseren Reihen zu wissen, die sich auch gegenwärtig und seid über 40 Jahren für die Allgemeinheit und den Sport einbringen. In dieser sonst so schnelllebigen Zeit liefern sie über einen sehr langen Zeitraum eine beachtenswerte Leistung und tolle Vorbildfunktion. Wir sind stolz bei ihnen trainieren zu dürfen! 😉